[KI] Über 400 Menschen im antikapitalistischen und antirassistischen Block bei ‪#‎kielweltoffen‬ 3.0 am 04.10.2015

Protest gegen Asylrechtsverschärfung, für globale Bewegungsfreiheit und für ein Ende des Elends dieser Welt: Grenzenlose Solidarität gegen Rassismus, Krieg und Kapitalismus!

Die Demonstration verlief von der alten Kunthochschule (alte Muthesius) ohne große Umwege druch die Kieler Innenstadt zum Nordmarksportfeld, wo seit einigen Wochen eine Erstaufnahme-einrichtung in Form von Containern steht. In der alten Mu präsentierten sich verschiedene Projekte (nara mit Stellwand/s. Fotos), es gab Konzerte und Theater. Eine Gruppe von Künstler*innen organisierte eine Kunstausstellung mit Spendenaktion für die Arbeit von nara.

Die Autonome Antifa-Koordination Kiel und nara – netzwerk antirassistische aktion kiel hatten zu einem Block unter dem Motto „Revolution Welcome“ aufgerufen. Der Block machte mit rund 400 Teilnehmer*innen fast die Hälfte der „kiel weltoffen“- Demo aus. Es scheint, als hättte das Anfang des Jahres entstandene Protest-Happening „kielweltoffen“, das aus einem breiten Bündnis besteht, mittlerweile ihren Sinn irgendwo zwischen Kigida und Willkommenskultur verloren.

Der „Revolution Welcome“-Block konnte, wie auch auf den vorherigen „kielweltoffen“-Demos, erfolgreich mobilisieren und auf der Demo konkrete politische Anliegen und Forderungen auf die Straßen tragen. Neben Transparenten und Flyern zur aktuellen Situation der Geflüchteten, die auf dem Weg nach Schweden in Kiel ankommen, wurde insbesondere die aktuell anstehendene (weitere) Asylrechtsverschärfung thematisiert und mit der Mobilisierung zur Demo gegen die Asylrechtsverschärfung am 14.10. in Kiel begonnen (16.00/Europaplatz)
http://antiravernetzungsh.noblogs.org/…/kiel-demonstration…/

Am „Revolution Welcome“-Block beteiligten sich auch Roma aus Kiel, die mit Transparenten ein Ende der Abschiebungen von Roma forderten und darauf hinwiesen, dass es für sie keine „sicheren Herkunftsländer“ gibt.

Am Nordmarksportfeld angekommen fand ein „Willkommensfest“ statt, mit Kultur-Programm und ein paar Ständen, in sicher 200 Meter Entfernung zum Camp. Der Kontakt zu den Geflüchteten in der Erstaufnahmestelle schien nicht so recht zu klappen, entweder war die Situation so gewollt oder es war seitens der Veranstaltenden, nicht gut vorbereitet worden.
Trotz der doch eher marginalen Wirkung der gesamten Demo in die Stadt kann der antikapitalistische und antirassistische Block als erfolgreiche Ergänzung zu den recht oberflächlichen „kielweltoffen“-Inhalten angesehen werden,

Stadt und Staat unter Druck setzen!
Humanitäre Versorgung durchsetzen, Asylrechtsverschärfung stoppen!
„Refugees Welcome“ meint mehr als ein Willkommensfest!
Solidarität muss praktisch bleiben!