[#naraontour] Bericht vom Abschiebeknast in Korinth

Nachdem wir in Athen verschiedene Camps besucht hatten, wollten wir beim Abschiebeknast in Korinth zumindest kurz vorbeischauen. Die Geschichte des „detention centre“, das von griechischen Aktivist_Innen auch als „concentration camp“ bezeichnet wird, ist eine Geschichte des Leids: 2013 starb Mohammad Hassan im Krankenhaus an den Folgen mangelnder medizinischer Versorgung und an unterlassener Hilfeleistung im zweitgrößten Abschiebeknast des Landes. Nachdem die Behörden wegen der herrschenden Zustände des Taekwando-Stadions in Athen in die Kritik gerieten, wurden viele Flüchtende von dort aus nach Korinth gebracht, andere werden direkt von den Ägäis-Inseln hierher verschifft.  „[#naraontour] Bericht vom Abschiebeknast in Korinth“ weiterlesen

[#naraontour] Bericht 19.03.16

In den ersten beiden Tagen konnten wir uns durch Gespräche mit Flüchtenden im Camp Idomeni selbst, aber auch durch einen Infoaustausch mit weiteren Aktivist*innen im Volunteershaus einen Überblick über akute Probleme vor Ort verschaffen. Bereits vor Beginn der Tour hatten wir uns darauf verständigt, dass wir dabei helfen wollten, Informationen zusammenzutragen, um sie fliehenden Menschen zur Verfügung zu stellen – wenn sie diese nicht schon längst haben.Route
Im Haus erfuhren wir von örtlichen Infostrukturen und bauten Kontakt zu Aktivist*innen von „welcome2europe“ auf, was sich als sehr günstig erwies, da diese ohnehin gerade an einem neuen Flyer arbeiteten und wir uns sinnvoll einbringen konnten. Zu Recherchezwecken verabredeten wir, dass wir uns die GPS-Koordinaten der Militärcamps, die von offizieller Seite als Alternative zu Idomeni und Polikastro angepriesen werden, besorgen würden. In einem Gespräch mit einem Menschen in Idomeni hörten wir von einem Camp nahe Athen, in dem die Missstände besonders dramatisch seien. U.a. dürften die Leute das Camp zu bestimmten Zeiten nicht verlassen bzw. betreten. Wir blieben mit ihm in Kontakt, weil er einen Freund von sich, der in eben diesem Camp untergebracht ist, für uns kontaktieren wollte, aber auch, weil sich der Austausch mit Betroffenen immer wieder als sehr interessant erweist. „[#naraontour] Bericht 19.03.16“ weiterlesen

[#naraontour] Tagesbericht der zweiten Crew 16.03.16

#‎naraontour‬ (zweite Crew) +++(english below)+++

Tagesbericht 16. März 2016
„Im 20km-Radius um Idomeni gibt es etwa 10 dezentrale spots, an denen sich Flüchtende niedergelassen haben, sowie immer wieder vereinzelte Zelte auf Feldern. Entlang der Straßen sehen wir viele Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, auch alleinreisende Minderjährige waren dabei. Auch wenn einige Flüchtende weder wissen, wo genau sie sind, noch welche Möglichkeiten sich ihnen in dieser Gegend
bieten, haben andere Flüchtende sich bereits vernetzt und eine Informationsstruktur aufgebaut. Daraus ergeben sich auch gemeinsame Aktionen, die nicht immer von den Medien wahrgenommen werden, z.B. gab es in Polikastro bereits einen Hungerstreik.“ „[#naraontour] Tagesbericht der zweiten Crew 16.03.16“ weiterlesen

[#naraontour] Bericht aus Idomeni 13.-15.03.16

#‎naraontour‬ +++english below+++

Tagesberichte Eidomeni 13.-15.03.2016
„Heute überschlug sich die Berichterstattung über die Vorgänge der letzten Tage. Soeben erfuhren wir, dass in den Medien „westliche Aktivisten“ für den auf twitter als ‪#‎marchofhope‬ benannten verzweifelten Versuch der Flüchtenden, endlich Griechenland zu verlassen, verantwortlich gemacht werden. Die hier unabhängig aktiven Menschen, die seit Monaten versuchen, die Flüchtenden auf ihrem Weg auf verschiedenste Art und Weise zu unterstützen und die EU in ihre Verantwortung zu ziehen, werden damit angeklagt hunderte Menschen in Gefahr gebracht und vermeintlich willentlich in die Ungewissheit geschickt zu haben. “ „[#naraontour] Bericht aus Idomeni 13.-15.03.16“ weiterlesen

[#naraontour] Tagesbericht 8./9.03.2016

#‎naraontour‬ ++ english version below++

Tagesbericht 8./9.3.2016
Die erste Crew aus Kiel und Leipzig ist wieder in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze Idomeni vor Ort.

Die Lage für die Flüchtenden ist absolut schrecklich. Zur Zeit befinden sich ca. 16.000 Menschen im Grenzcamp in Idomeni, ca. 2000 an der Tankstelle 20km vor der Grenze in Polykastro und ca. 700 in den umliegenden Gebieten und Wäldern. Über ganz Griechenland verteilt sind es mittlerweile ca. 34.000 Flüchtende, dessen Weiterreise in eine sichere Zukunft verhindert wird. Die Menschen im vollkommen überfüllten Grenzcamp leben zumeist in kleinen Zelten. Heute regnete es den ganzen Tag. Das Camp versinkt im Schlamm und die meisten Zelte sind durchnässt. Auch ist es wieder kälter geworden. Seit den Protesten der Flüchtenden an der Grenze und dem darauf folgenden Tränengaseinsatz von Seiten der mazedonischen Grenzbeamten letzte Woche gibt es keine Versorgung mit Klamotten mehr. „[#naraontour] Tagesbericht 8./9.03.2016“ weiterlesen