Geflüchtete aus Afghanistan in Deutschland: Asylverfahren und Drohung mit Abschiebung für Geflüchtete sowie ihre UnterstützerInnen und alle Interessierten
Mittwoch 27.04.16 // 18h // Vinetazentrum, Elisabethstraße 64, 24143 Kiel
Rund 150.000 Geflüchtete kamen im Jahre 2015 aus Afghanistan nach Deutschland.
Eine Ursache dafür war die Zunahme von Anschlägen, Gewalt und Kämpfen zwischen Regierungstruppen, Taliban und einer Vielzahl von Milizen und bewaffneten Gruppen im Land. Diese Anschläge und Kämpfe, aber auch Entführungen und Zwangsrekrutierungen haben mit dem Abzug der NATO-Kampftruppen zum 31. Dezember 2014 sprunghaft zugenommen.
Wegen der Überlastung des »Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge« konnte nur ein kleiner Teil der Flüchtlinge auch im Jahre 2015 einen Asylantrag stellen, die meisten wurden auf 2016 vertröstet. Diejenigen, über deren Antrag entschieden wurde, erhielten meistens einen positiven Bescheid. Diejenigen, die einen negativen Bescheid bekommen haben, müssen eigentlich ausreisen. Aber wegen der Situation in Afghanistan erhalten sie eine Duldung.
Die Bundesregierung hat aber allgemein versprochen, die Zahl der Geflüchteten zu verringern. Erstes Ziel waren die Flüchtlingen aus den Staaten des Westbalkan und aus Nordafrika. Ziel waren aber auch die Geflüchteten aus Afghanistan: Ihnen wurde öffentlich unterstellt, sie hätten vor allem wirtschaftliche Motive. Die Bundesregierung hat öffentlich angekündigt, in Zukunft auch Abschiebungen nach Afghanistan möglich zu machen. Dort soll nach „sicheren Gebieten“ Ausschau gehalten werden. Geflüchtete, deren Asylantrag abgelehnt wurde, werden mit schriftlichen Ausreisefristen und Abschiebeandrohungen massiv unter Druck gesetzt.
Wir wollen bei dieser Veranstaltung das Land, seine Geschichte und die Fluchtgründe vorstellen. Anschließend gehen wir das Asylverfahren und die Möglichkeiten der Geflüchteten durch. Dabei soll es auch um die Möglichkeiten gehen, nach einer Ablehnung trotzdem eine Aufenthaltserlaubnis zu erhalten.
Mittwoch, 27. April , 18 Uhr, Vinetazentrum (Stadtbücherei, Elisabethstr. 64, 24143 Kiel)
Die Veranstaltung richtet sich an ehrenamtliche Unterstützer ebenso wie an die Geflüchtete selbst. Der Vortrag ist zweisprachig, eine Dolmetscherin wird ins Dari (Ostpersisch) dolmetschen. Der Referent ist Reinhard Pohl (Journalist), es dolmetscht Rayana Fakhri (Dolmetscherin)
Eine Kooperation von:
Projekt „dazugehören“, ZBBS e.V.
netzwerk antirassistische aktion kiel [nara]
gefördert durch Aktion Mensch & Rosa-Luxemburg-Stiftung SH