24.04.2021 – Erfolgreicher Aktionstag „Solidarität statt Abschiebehaft“

Am Samstag (24.04.2021) fanden in verschiedenen norddeutschen Städten Aktionen gegen die bevorstehende Eröffnung des Abschiebegefängnisses in Glückstadt (Kreis Steinburg) statt. Unter dem Motto #SolidaritätStattAbschiebehaft kamen mehrere hundert Menschen in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein zusammen, um lautstark zu fordern, dass das Abschiebegefängnis unter keinen Umständen eröffnet werden darf. Das Gefängnis, indem (vorerst) 60 Geflüchtete eingesperrt werden sollen, wird voraussichtlich im Juli 2021 in Betrieb genommen. Aktuell bereitet sich eine Initiative in Glückstadt auf die Unterstützung der Gefangenen vor.

Hier ist ein Video über die verschiedenen Aktionen zu finden:
www.youtube.com/watch?v=7eAIxUqK5yA

Glückstadt
Die Teilnehmer*innenzahl unseres Protestes in Glückstadt hat mit knapp 30 Menschen unsere Erwartungen übertroffen. Die Besuchsgruppe für Menschen in Abschiebehaft Glückstadt war mit einer Wanderausstellung vom Hafen zum Abschiebegefängnis unterwegs. Das Thema ist in Glückstadt noch immer nicht so richtig angekommen- Das war auch bei den Gesprächen zu spüren, die wir während unserer Wanderung mit den Passant*innen geführt haben – viele wussten noch nicht mal, dass ein Abschiebeknast in Glückstadt eröffnet werden soll. Nach wie vor arbeiten wir daran, die Gruppe vor Ort zu vergrössern – der Aktionstag war ein weiterer wichtiger Schritt! Danke für den support, den wir aus anderen Städten bekommen haben!

Kiel
Gemeinsam mit ca. 150 Menschen waren wir in Kiel auf Fahrrädern unterwegs: Vorbei an den Parteizentralen der CDU Schleswig-Holstein, der SPD Schleswig-Holstein und den BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Schleswig-Holstein, die jeweils mit passenden Soundbeiträgen beschallt wurden, da sie als Parteien auf die eine oder andere Weise die unmenschliche Abschiebepolitik befördern. Die Fahrradtour endete mit einer Abschlusskundgebung am schleswig-holsteinischen Landtag. Mit Beiträgen u.a. von der Seebrücke Kiel, dem nara – netzwerk antirassistische aktion kiel, dem Flüchlingsrat SH und Audiobeiträgen von einem Inhaftierten in Abschiebehaft und einer nach Serbien abgeschobenen Frau wurde auf das Thema aufmerksam gemacht.

 

 

 

Flensburg
Auch in Flensburg gab es eine Aktion zum dezentralen Aktionstag gegen das Abschiebegefängnis in Glückstadt. Durch Plakate wurde eine Art Schilder-Wald insziniert, der die Passant*innen auf das System Abschiebehaft und die bevorstehende Eröffnung des Gefängnisses in Glückstadt informiert.

Hamburg
In Hamburg versammelten sich 150-200 Menschen zu einer Kundgebung auf dem Gänsemarkt. Mit Plakaten, Bannern und vielzähligen Redebeiträgen machten wir lautstark auf das Thema Abschiebehaft und unsere Forderung, dass das Abschiebegefängnis nicht eröffnet werden darf, aufmerksam. Redebeiträge gab es u.a. vom Cafe Exil, dem Flüchtlingsrat Hamburg, Alarmphone, der Seebrücke HH, der interventionistische Linke HH sowie aufgenommenen Beiträgen z.B. von Christophe, der in Hamburg am Flughafen im Abschiebegewahrsam sitzt.

Schwerin
In Schwerin fand eine Kundgebung „Kein Abschiebegefängnis in Glücksstadt und anderswo- Für grenzenlose Solidarität“ in der Innenstadt statt. Hier kamen circa 30 Menschen zusammen, um sich dem rassistischen Abschiebesystem entgegenzustellen. Es gab es Informationen zum geplanten Abschiebegefängnis in Glücksstadt, Infotische, Redebeiträge zu Abschiebehaft, Asylgesetzgebung und Seenotrettung und Live Musik von „Wieder in der Gegend“. An Infowänden wurden u.a. 2 Portraits und persönliche Geschichten über Abschiebehaft aus der Ausstelung „Break Isolation“ genutzt, um Interessierte anzusprechen. Viele Passant*innen informierten sich und es enstanden Gespräche über Möglichkeiten, sich gegen die europäische Abschottungspolitik einzusetzen.

Rostock
In Rostock fand die lebendige Ausstellung ‚Break the isolation – Portraits aus dem Abschiebegefängnis‘ statt, welche Inhaftierten aus dem Abschiebegefängnis in Darmstadt ein Gesicht und eine Stimme geben soll. Die Ausstellung wurde in der Innenstadt, der KTV und am Hafen präsentiert. Mit Redebeiträgen wurde auf die unmenschlichen Zustände in Abschiebehaft und die menschenverachtende Praxis der deutschen Behörden und der europäischen Politik aufmerksam gemacht. Viele Passant*innen nahmen dies zum Anlass mit uns ins Gespräch zu kommen und informierten sich. Auch die Ausstellung stieß auf reges Interesse, insbesondere als passendes Format in infektiösen Zeiten.

Video aus Rostock:
www.instagram.com/tv/COGXA3oAFE_/?utm_source=ig_web_copy_link

 

Umfangreiche Presseberichterstattung: