[KI] „Homestory Deutschland“ stößt auf überwältigendes Interesse in Kiel – nara

Vor knapp zwei Wochen ist die Ausstellung „Homestory Deutschland“ in Kiel mit einer Bühne für Schwarze Künstler*innen im FahrradKinoKombinat geendet. Nicht nur bei dieser Veranstaltung war die Resonanz der Besucher*innen enorm. Mit etwa 120 Gästen waren die Kapazitäten des Pop-Up-Pavillons bereits zur Ausstellungseröffnung erreicht. Und auch die übrigen Veranstaltungen waren mit durschnittlich 45 bis 90 Gästen sehr gut besucht. Zudem fanden auch außerhalb des Begleitprogramms viele Besucher*innen den Weg in den Pop Up Pavillon und haben sich mit den dargestellten Geschichten Schwarzer Menschen in Deutschland auseinandergesetzt.

Ziel der Ausstellung und Veranstaltungsreihe war es, das Leben und Wirken Schwarzer Menschen in Deutschland sichtbar zu machen und damit die immer noch gesellschaftlich dominanten stereotypen Zuschreibungen zu hinterfragen sowie den alltäglichen Ausgrenzungspraktiken und Rassismen entgegenzuwirken. Die historischen Wurzeln der hierin reproduzierten machtvollen Fremdrepräsentationen liegen in der mangelnden Auseinandersetzung der Mehrheitsgesellschaft mit ihrer eigenen Kolonialgeschichte und entsprechenden Traditionen, die bis heute beinahe ungebrochen weitergegeben werden. Dies prägt in gravierender Weise nicht nur eine Vielzahl normierender Denk- und Handlungsweisen von Weißen Deutschen, sondern ebenso die Lebens- und Erfahrungsbezüge von Schwarzen Menschen in Deutschland.

Das nara sowie unsere Partner*innen vom Kollektiv afrodeutscher Frauen*, der ZBBS e.V., der Initiative Kiel Postkolonial sowie dem Projekt DISSkriminierung freuen sich riesig über die enorme Resonanz, die die Ausstellung und das Begleitprogramm erfahren haben. Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals bei allen, die uns hinter und vor den Kulissen unterstützt haben. Darüber hinaus gilt ein noch größerer Dank den Schwarzen Referent*innen, Künstler*innen und Autor*innen, die unser Projekt in Kiel mit großartigen Beiträgen belebt haben. Zudem bedanken wir uns bei den Förder*innen, die Umsetzung unserer Ideen ermöglichten.

Abschließend bedanken wir uns bei den hunderten von Besucher*innen, die ein riesiges Interesse an Schwarzen Geschichten und Perspektiven gezeigt haben!

Eine negative Erfahrung aus Sicht der Organisator*innen war, dass es im Rahmen einer Veranstaltung leider auch zu rassistischen Kommentaren aus dem Publikum kam. Diesen konnte seitens der Organisator*innen sowie weiterer Besucher*innen entschieden begegnet werden. Nichtsdestotrotz zeigt dieser Vorfall nochmals die Bedeutung und Notwendigkeit, das Leben und Wirken von Schwarzen Menschen in Deutschland öffentlich sichtbar zu machen und weiterhin ihre gesellschaftliche Teilhabe und Mitbestimmung einzufordern.

Bleibt also weiter interessiert, setzt euch mit dem Leben und Wirken sowie den Perspektiven Schwarzer Menschen auseinander und informiert euch über weitere Veranstaltungen! Für 2020 sind bereits einige Dinge in Planung. Wir freuen uns auf euch!

Zu den Mitorganisator*innen:

Weitere Informationen zur Ausstellung „Homestory Deutschland“:
www.homestory-deutschland.org
Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm in Kiel:
www.homestory-kiel.org