#naraontour (zweite Crew) +++(english below)+++
Tagesbericht 16. März 2016
„Im 20km-Radius um Idomeni gibt es etwa 10 dezentrale spots, an denen sich Flüchtende niedergelassen haben, sowie immer wieder vereinzelte Zelte auf Feldern. Entlang der Straßen sehen wir viele Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, auch alleinreisende Minderjährige waren dabei. Auch wenn einige Flüchtende weder wissen, wo genau sie sind, noch welche Möglichkeiten sich ihnen in dieser Gegend
bieten, haben andere Flüchtende sich bereits vernetzt und eine Informationsstruktur aufgebaut. Daraus ergeben sich auch gemeinsame Aktionen, die nicht immer von den Medien wahrgenommen werden, z.B. gab es in Polikastro bereits einen Hungerstreik.“
Die Lage an der griechisch-makedonischen Grenze ist desaströs. In Idomeni frieren viele Menschen, die Tiefstemperaturen fallen trotz des einkehrenden Frühlings nachts weiterhin bis auf 0 Grad, es gibt kein warmes Wasser. Die Kleiderversorgung, die von einer griechischen NGO übernommen, dann aber ohne Übergabe eingestellt wurde, ist nun von Aktivist*Innen zumindest notdürftig wieder aufgenommen worden. Aus ihren Rucksäcken kramen sie Klamotten hervor und versorgen zumindest die Kinder.
Auch im Militärcamp bei Nea Kavala, das von staatlichen Stellen als Alternative zu Idomeni angepriesen wird, hat der kalte Regen in den letzten Tagen alles durchnässt. Die Kleiderstation hat hier nur eingeschränkte Öffnungszeiten, so dass bei weitem nicht alle Menschen versorgt werden können. Einige Flüchtende haben aufgrund ihres Misstrauens in die Aussagen der Behörden, aber auch aufgrund dieser Missstände das Militärcamp wieder verlassen und sich wieder auf den Weg nach Idomeni oder Polikastro gemacht.
Im 20km-Radius um Idomeni gibt es etwa 10 dezentrale spots, an denen sich Flüchtende niedergelassen haben, sowie immer wieder vereinzelte Zelte auf Feldern. Entlang der Straßen sehen wir viele Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, auch alleinreisende Minderjährige waren dabei. Auch wenn einige Flüchtende weder wissen, wo genau sie sind, noch welche Möglichkeiten sich ihnen in dieser Gegend
bieten, haben andere Flüchtende sich bereits vernetzt und eine Informationsstruktur aufgebaut. Daraus ergeben sich auch gemeinsame Aktionen, die nicht immer von den Medien wahrgenommen werden, z.B. gab es in Polikastro bereits einen Hungerstreik.
Die Küche der Aktivist*Innen versorgt sowohl die Flüchtenden in Idomeni als auch diejenigen, die sich in den umliegenden Wäldern, im Hotel Hara in Evzoni oder an der Tankstelle in Polikastro aufhalten.
+++ENGLISH+++
#naraontour (second crew)
Daily report march 16th 2016
The situation at Greece’s border with Macedonia is disastrous. In Idomeni, many people suffer the cold, and despite of beginning spring during the night temperatures sink to zero, there is no warm water. The supply with clothes which had been organized by a greek NGO but now has ceased without any handing over has been provisionarily taken over by some activists. With the clothes stored in some bags they try to satisfy at least the basic needs of the children.
Even at the military camp in Nea Kevala (which has been placed at the disposal of refugees and is praised as alternative for the camp in Idomeni by authorities),
everyhing is drenched with rain. The distribution point for clothes isn’t open all day, so many people lack of warm clothes. Some refugees left the military camp and went back to Idomeni or Polikastro because they don’t trust official promises, but also because of bad conditions in the camp.
In a radius of 20km around Idomeni, there are about 10 decentral spots where refugees camp out, furthermore you see tents here and there on the fields. Along the roads you can observe many people on the move, among them there are a lot of unaccompanied minor refugees. Even if some refugees still have no idea where they exactly are and which options they have in this area, others already networked and built up communication structures that make it possible to get active together, e.g. there has been a hunger strike in Polikastro that the media didn’t even notice.
People’s kitchen’s activists provide food for refugees in Idomeni, but also for those in the woods, in the hotel Hara in Evzoni and at the gas station in Polikastro.